Im Jahr 2020 ist alles anders – auch das Europäische Forum Alpbach. Das interdisziplinäre und internationale Symposium, das die letzten 74 Jahre in einem kleinen Bergdorf in den Alpen ausgetragen wurde, verwandelte sich als Reaktion auf die Covid-19-Krise in eine zwölftägige Onlinekonferenz.
Mit dem neuen Veranstaltungsrahmen ging auch eine Anpassung des Programms einher. Während die Seminarwoche, das „Herzstück“ des Forums, dieses Jahr aussetzen muss, treten andere Veranstaltungsformate ans Tageslicht. Unter anderem wird allen, dem Forum Alpbach Netzwerk zugehörigen, Clubs und IGs eine neue Präsentationsmöglichkeit im „Spirit of Alpbach“ geboten: Hub-Sessions. Diese werden je nach Möglichkeit ins offizielle Programm des Forums eingearbeitet und den Onlineteilnehmer*innen schmackhaft gemacht.
Impfstoffentwicklung, globale Nachhaltigkeit und Wissenschaftskommunikation
Dieses Angebot nahmen wir natürlich gerne an und erarbeiteten drei unterschiedliche Hub-Sessions, die wir am Montag, dem 24. August 2020, auf der Onlineplattform des Forums, Hopin, abhielten. Den Anfang machte eine Working Group um 9:30 Uhr morgens mit dem Titel „Vaccination Development Under Pressure?“, die von Julian Jank organisiert und moderiert wurde. Beraterin und Impfstoffexpertin Christina Nicolodi gab in dieser Working Group einmalige Einblicke in alle Facetten der Impfstoffentwicklung und erklärte, warum es eigentlich noch mehrere Jahre bis zu einem verlässlichen Impfstoff gegen Covid-19 dauern sollte und welche technischen und digitalen Entwicklungen den Entwicklungsprozess vorantreiben können.
Auf diese Working Group folgte eine Podiumsdiskussion zum Thema „Sustainability and Globalisation – Conflict or Potential?„, organisiert und moderiert von Lisa Schantl. Dazu trafen Johannes Gutmann, Gründer und CEO von Sonnentor, Eva Schulev-Steindl, Umweltrechtswissenschafterin an der Karl-Franzens Universität Graz, und Manfred Weitzer, Gründer und CEO von el mundo Reisebüro, in einem virtuellen Konferenzraum des Forums aufeinander. Wie nachhaltig können Individualreisen überhaupt sein? Globaler Vertrieb und weltweite Produktion – wie schafft man es damit zur positiven CO2-Bilanz? Werden die Klimawandel-Verursacher jemals zu Gunsten der Opfer des Klimawandels zur Rechnung gebeten werden? – Diese und weitere Fragen wurden in der Diskussion aufgegriffen.
Ein spaßiger Abschluss unseres intensiven Hub-Event-Tags gelang Eva Wenig mit dem von ihr organisierten und moderierten Kamingespräch um 15 Uhr mit Florian Freistetter, einem Mitglied der Science Busters. Wie die Kommunikation und mediale Verbreitung von aktuellen wissenschaftlichen Inhalten gelingen kann, erläuterte Freistetter in diesem Gespräch. Ein besonderer Fokus lag auf Wissenschaftskommunikation in Krisenzeiten, „Science Communication in Times of Crises“. Dass dabei eine gute Portion Humor und visuelle Darbietung nicht fehlen darf, verdeutlichte Freistetter in einem Beispiel von Wissenschaftskommunikation in Covid-19-Zeiten.
Wir freuen uns, dass wir als IG Alpbach Graz diese Events im Rahmen des Europäischen Forum Alpbach abhalten durften. Besonders bedanken möchten wir uns bei unseren Gesprächspartner*innen aus Wissenschaft und Wirtschaft, aber auch bei den Onlineteilnehmer*innen des Forums, die an unseren Events teilnahmen und sich aktiv in Form von Fragen und Reaktionen in die Diskussion einbrachten.